Verbrauch und Reichweite im Sommer

 

Im Sommer erreicht und übertrifft das Model S die Kennwerte aus der Grafik die Tesla veröffentlicht hat und die von einem deutschen Teslanauten auf km und km/h angepasst wurde sowie für den deutschen Autobahnbetrieb mit höheren Geschwindigkeiten extrapoliert wurde.

Bitte in nachfolgender Grafik beachten, dass diese die Reichweite inkl. der sog. Zero-Mile Protection angibt, einer Reserve an die ich bisher nicht herangegangen bin und die ich auch nicht ausreizen will.

Tesla-Reichweite-zu-konstante-Geschwindigkeit kmTesla-Verbrauch-zu-konstante-Geschwindigkeit km Auf der unteren Tabelle ist abgetragen, welcher Verbrauch bei konstanten Geschwindigkeiten (unter Idealbedingungen) erreichbar ist.

Hier mal ein realer Wert aus meiner 38 Stunden Tour zu einem von mir moderierten Team-Offsite eines Kunden in die Eifel und zurück.

Hinweg:

Für eine Strecke von 560,7 km habe ich einen Verbrauch von 109,8 kW gehabt.
Gefahren bin ich wo immer möglich die ersten 300 km 110 km/h (Tempomat), dann 240 km  120 km/h (Tempomat), anschließend in der Eifel einige Höhenmeter und Landstraße mit 70 km/h bis 90 km/h. Der Zielort hat eine Höhe von 440 m ü. NHN. Auf dem Weg waren einige Höhen und Täler zu überwinden, in denen natürlich die Rekuperation wirkt. Am Ende sind es zumindest 435 Höhenmeter netto gegenüber Hamburg Innenstadt, meinem Startpunkt.

Ladeweile:

HillesheimLaden während meines Aufenthalts an einer privaten Säule (16 A, 11kW) des Malereibetriebs Waldorf in Hillesheim. (An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank!). Wurde von unserem sehr guten Tagungshotel, dem  Hotel Augustinerkloster hervorragend organisiert. Und was erfuhr ich dort? Nach einer längeren Probeperiode mit dem Model S hat sich in Hillesheim jemand für ein Model X entschieden und auch bereits bestellt. Und der Hoteldirektor war auch ganz begeistert , ich denke in Kürze wird das Hotel selbst eine Lademöglichkeit bereitstellen.

Rückweg:

Für die Strecke von 550,0 km habe ich einen Verbrauch von 109,3 kWh gehabt, entspricht im Durchschnitt 199 Wh/km.

Rückfahrt Eifel1

Nur auf der Rückfahrt konnte ich auf der Autobahn durchgehend eine Geschwindigkeit von 120 km/h (Tempomat) halten wo es immer möglich war (also außer Baustellen und Brummi-Rennen, die heute kaum stattfanden, weil Deutschland während meiner Rückfahrt dem Fußballfieber verfallen ist – kann man ja auch im Radio verfolgen – Hauptsache 1:0). Bedingt durch den Effekt von 440 Höhenmetern wieder auf ca. Meeresbodenhöhe hier in der Region Hamburg zu kommen, war es somit möglich eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als auf der Hinfahrt bei ungefähr gleichem Verbrauch zu erreichen. Lichtendorf-Süd hat übrigens ca. 100 m ü. NHN.

Geladen habe ich zweimal (kostenlos): Einmal am Rastplatz Lichtendorf Süd – in etwa Höhe Dortmund (36 kW) und während einer kurzen Pause am Rastplatz Wildeshausen (3kW). Restreichweite am Ziel 10 km projected range/11 km rated range.

Auf der Strecke Lichtendorf Süd nach Wildeshausen (196 km) habe ich bei meiner Tempomat Geschwindigkeit von 120 km/h einen Verbrauch von genau 200 Wh/km gehabt. Auf der Strecke von Wildeshausen nach Hause (178 km) dann bei gleicher Einstellung 210 Wh/km.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit ab Lichtendorf Süd lag bei 115 km/h. Schaut man jetzt in der obigen Grafik nach, sollte bei einer konstanten Geschwindigkeit von 115 km/h ein Verbrauch von 220 Wh/km normal sein. Ich habe dagegen (möglicherweise wegen der Höhendifferenz von ca. 100 m) nur einen Durchschnittsverbrauch von 205 Wh/km gehabt.

Am Ende unterscheiden sich die Sommerwerte in jedem Fall sehr positiv von den Winterwerten. Dank des kräftigen Supercharger Ausbaus seitens Tesla, wenn auch teilweise in der Diaspora mache ich mir um den nächsten Winter dann auch wenig Sorgen.

 

 

Tesla spielt verrückt und die Tesla Community spielt mit – oder: Der Tesla Supershuttle

Unter dem Motto „Deutschland sucht den Supercharger“ haben in den letzte Wochen viele Tesla Fahrer ihre Freizeit genutzt, um Umwege zu machen und jeden erdenklichen Autohof in Deutschland auf Baustellen für neue Supercharger abgesucht. Angeheizt wurde das im Tesla Fahrer und Freunde Forum dann noch zusätzlich, als einem Tesla Fahrer seitens eines Baustellenmitarbeiters gesteckt wurde, dass es tatsächlich eine unentdeckte Supercharger-Baustelle gibt, den die Community übersehen hatte.

Das war wie Ostereier suchen im Juni. Verrückt, zu was vernünftig denkende Menschen sich hinreißen lassen. Und ich war auch angesteckt und habe einiges an knapper Zeit in die Suche investiert.

Mühldorf und EmsbuehrenDen versteckten Supercharger hatte kein vernünftig denkender Mensch auch jetzt schon auf dem Plan.

Diaspora scheint auch in der Strategie von Tesla enthalten zu sein, wie man an der kurz bevorstehenden Eröffnung des Superchargers in Emsbühren sieht. Am 21. Juni wurde das Geheimnis dann gelüftet. An der A 94 in Mühldorf am Inn wird auf dem Autohof, der am 01.08. eröffnet wird, ein Supercharger bereitstehen.

Der Autohof (in der Karte blau gekennzeichnet) liegt 80 km von München entfernt an einem Autobahnteilstück einer noch über viele Jahre nicht vollständigen Autobahn von München nach Passau.

Aber scheinbar wohnt ein Tesla Mitarbeiter, der in der deutschen Tesla Niederlassung in München arbeitet, dort und der ist vielleicht mit einem wichtigen niederländischen Tesla Mitarbeiter befreundet, der dort in der Nähe ein Ferienhaus hat. Anders kann ich mir das im Moment nicht erklären, den zumindest zum jetzigen Zeitpukt gibt es wesentlich wichtigere Standorte für Supercharger.

Wenn man sich z.B. Norddeutschland anschaut, ist das ganze schon ziemlich traurig. Und wenn man dann noch an die vielen, vielen Norweger denkt, in Europa die größte Tesla Community mit knapp 4.600 zugelassenen Tesla Model S per Ende Mai 2014, dann ist das Loch schon ziemlich groß. Die sind durch die große Lücke in Norddeutschland vom Rest Europas abgeschnitten. Oder ist Norwegen für Tesla auch Diaspora und soll so bleiben?

zulassungen mai 2014

Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit für Tesla Fahrer von Norwegen nach Süddeutschland oder in die Niederlande zu kommen und ebenfalls für Süddeutsche und Niederländer, um im Sommer nach Norwegen zu kommen. Man sieht auf der Autobahn in Norddeutschland ab und zu die sogenannten

Tesla SUPERSHUTTLE.

A1-1Auf ein Fahrzeug passen 8 Tesla Model S – Regelmäßige Fahrpläne könnten dafür sorgen, dass wir eine gute Auslastung erreichen und in beide Richtungen die Touren füllen. Gelegentlich könnte dann auch ein freier Platz noch mit einem fast gestrandeten Tesla auf einem der vielen Autohöfe, die regelmäßig von der Community abgefahren werden, vergeben werden und somit Menschen in höchster Not geholfen werden.

Vielleicht ist das ja in der „verrückten“ Tesla Strategie noch eine Variante für die „strukturschwache Region“ im Norden und Osten Deutschlands mit den beiden größten deutschen Städten.

Zum Vergleich: Hamburg und Berlin haben zusammen mehr Einwohner als Norwegen und wesentlich weniger Fläche. Mit einem Supercharger zwischen Hamburg und Berlin, Hamburg und Bremen und Hamburg und Flensburg wäre die Region gut abgedeckt.

P.S. Heute am 30.06. wurde nun erhlich auch noch aus gut informierter Quelle mitgeteilt, dass es einen Supercharger in Leer/Ostfriesland geben soll. Das passt absolut ins Bild (leider).

Supercharger in der Diaspora

Ob das eine gute Idee war, den Supercharger auf das Gelände von Emsflower in Emsbühren zu setzen, weiß ich nicht. Foto 4

Zumindest nach Feierabend fehlt dort die Infrastruktur. Ein riesiger leerer Parkplatz und sonst nichts.

Das nächste „Restaurant“ und die nächste Toilette ist 3-4 min. Fussweg entfernt. Dort liegen eine Tankstelle ein Bistro-Imbiss und ein Mac Donalds.

Bei gutem Wetter kein Problem, aber bei Regen würde mich das echt nerven. Dazu komMt noch, dass zumindest das Mobilfunknetz von T-Mobile im nahegelegnen McD so schwach ist, dass die Tesla App auf dem I-Phone kein Internet findet.

Aber vielleicht hat Tesla ja vor, hier in der Diaspora noch ein Dixi-Klo und einen Imbisswagen hinzustellen, damit man wenigestens die wichtigsten Bedürfnisse erledigen kann.

Das der Supercharger noch nicht betriebsbereit ist, hatte ich erwartet. Versucht habe ich es natürlich trotzdem und eine interessante für mich neue Fehlermeldung bekommen.wandsteckdose Das es sich bei einem Supercharger Anschluss schlichtweg um eine Wandsteckdose handelt hatte ich auch noch nicht gewusst.

Foto 2Ganz erfolglos war der Besuch in Emsbühren trotzdem nicht. Dort gibt es bereits 10! funktionsfähige 22kW Ladepunkte von The New Motion, die Dank meiner New Motion Ladekarte auch für mich nutzbar waren

25.000 km – 6 Monate Tesla Model S

So, die ersten 25.000 km sind voll und genau 6 Monate und 2 Tage fahre ich mein Model S.

Ich bin vor 2 Stunden in Hamburg gestartet und auf dem Weg in die Eifel, wo ich morgen ein Offsite moderiere. FotoJetzt stehe ich gerade am Rastplatz Wildeshausen und warte den Stau ab, der vor mir auf der Autobahn ist. Und parallel nutze ich die RWE Ladesäule um kostenlos Strom zu laden. T-Mobile liefert dazu noch kostenloses W-LAN, was will man mehr.

Ich habe ausgerechnet, das ich bei einem Durchschnittsverbrauch von 200 Wh/km, das entspricht in etwa einer Geschwindigkeit von 120 km/h für die Strecke einen Energiebedarf von 110 kW habe. Somit muss ich auf der Strecke ca. 35 kW zuladen.

Vorhin habe ich am Rasthof Grundbergsee während einer kurzen Pause schon mal 4 kW zugeladen und jetzt kommen noch mal um die 15 kW dazu. Und dann geht es erst einmal weiter. Eigentlich will ich nämlich schauen, ob der fast fertige neue Supercharger von Tesla in Emsbühren vielleicht schon funktioniert. Der liegt mit einem kleinen Umweg auf der Strecke.