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Service-Event Model S

Am 07. Januar auf dem Weg zum Tesla Service wegen der Griffreparatur meines Tesla Model S hörte ich plötzlich verdächtige Geräusche von der Hinterachse bzw. aus dem Bereich des Motors.

Den ersten Verdacht, dass es mit den Bremsen zu tun habe, habe ich natürlich wegen des gerade durchgeführten TÜV Termins sofort verworfen, bin aber trotzdem sehr vorsichtig in die Werkstatt gefahren.

Dort schickte man mich zum Mittagessen mit der Botschaft man prüfe das kurz und ich könne den Wagen 1 Std. später mit neuem Griff abholen.

Noch während des Essens kam der Anruf von Tesla, dass man den Wagen dabehalten müsse, weil man den Fehler auf Anhieb nicht finde und man mir einen Mietwagen organisieren würde.

Außerdem sei beim Griff nicht nur der Mikroschalter defekt sondern der ganze Griff müsse ausgetauscht werden (Kostenpunkt ca. 500 €).

Bezüglich der Geräusche könne man nicht sagen, ob es sich um einen Garantiefall handele, deshalb kein Tesla Werkstattfahrzeug sondern ein Sixt Mietfahrzeug auf meine Kosten.

Noch auf dem Nachhauseweg kam dann der Anruf, dass es sich um ein Servicethema handele, es gebe einen Stromübergang in der Drive Unit, der ein hohes Risiko berge und man wolle die Driev Unit austauschen. Man bat mich den teuren Sixt Mietwagen gegen ein Model S zu tauschen, was ich am nächsten Tag gerne gemacht habe. Dieses Model S habe ich dann auf Kosten von Tesla 2,5 Wochen mit ca. 3.700 kmkostenlos fahren dürfen – ein kleiner Ausgleich für die Umstände.

Ich habe dann gleich noch eine Inspektion in Auftrag gegeben (mit 230.000 km nach der letzten Inspektion bei 80.000 km die erste reguläre Inspektion, die ich durchführen ließ).

Gestern nun habe ich mein Model S zurückbekommen und freue mich sehr darüber. Im Gegensatz zum Werkstatt-Tesla fährt dieser wesentlich geschmeidiger und ist vom Sitzkomfort wesentlich besser, obwohl beides Model S P85 aus 2013/14 sind. Wermutstropfen: Mir ist wieder bewußt geworden, dass meine Batterie inzwischen echte Verluste hat. Der Werkstatt-Tesla hatte erst um die 65.000 km runter und noch volle Leistung, meiner wie ich heute wieder gemerkt habe (max. 270 km mit Tempo 120 bei ca. 0 Grad) ist nur noch bei 80-85 % der Batteriekapazität. Schert mich aber nicht, weil mein Model 3 für lange Strecken ab übernächste Woche die Alternative ist.

Die große Überraschung bei der Rückgabe:
Festgestellte Mängel bei der Inspektion:
Bremsbelagstärke der Hinterachse innen ca. 3mm
Bremsbelagstärke der Feststellbremse ca. 2 mm

Ich war doch sehr verwundert: eine mangelfeststellung nach dem noch drei Monate vorher mit den Bremsen alles in Ordnung war.
Nach dem ich interveniert habe, warum man mich nicht angerufen hätte um das ggf. gleich zu beheben, kam die Aussage, dass sei unkritisch und kein echter Mangel sondern lediglich als Hinweis gedacht. Na, ich bin gespannt. Werde das auf jeden fall in Kürze machen lassen. Vielleicht lasse ich mein Model S einfach da, wenn ich mein Model 3 abhole.

Ach ja: Was steht nun im Werkstattbericht genau drin:

Griff:

Teilekosten Griff: 265 €
Lohnkosten Griff: 180 €

Antriebseinheit:
HV Harness – Drive Inverter to HVJB: 0,00 € (Garantie)
Hochvoltkabel vom hinteren Motor zum Hochvoltverteiler korrosionsbedingt ersetzt

Inspektion: 459 €  (Ehrlich – das ist gegenüber den Inspektionskosten bei einem vergleichbaren Verbrennerfahrzeug echt akzeptabel)

Außenspigel wieder gangbar gemacht: 0,00 €

Preise übrigen zzgl. MwSt.

 

 

 

Noch immer ohne Heizung

Jetzt fahre ich bereits eine Woche ohne Heizung. Habe mir einen kleinen Heizlüfter auf 12 V Basis gekauft, der im Fußraum des Beifahrersitzes steht. Echt nur eine Notlösung, richtig warm wird es damit nicht. Auf längeren Strecken sind Fellstiefel und warme Jacke Pflicht.

Habe heute bei Tesla angerufen, dort noch keine Auskunft von der Online Analyse, die übrigens so wie ich erfahren habe inzwischen auch in Deutschand gemacht wird und zwar von Technikern am Heimarbeitsplatz. Leider gibt es keine Beschleunigungsmöglichkeit der Analyse.

Mit Oberklasse hat der Service mal wieder nichts zu tun. Donnerstag geht es zum Reifenwechsel, auch dass nicht mehr bei Tesla sondern beim Kooperationspartner RS Eurostar.

Na ja, dann werde ich so langsam mal Ausschau nach Alternativen zu Tesla halten. Dazu im nächsten Beitrag mehr.

Probleme mit der Luftfederung

Kalt war es über Nacht. Ca. 5 Grad unter 0. Im Carport nur 2 Grad unter 0. Und ich fahre ganz normal los. Die übliche Hinweismeldung kommt, dass das regenerative Bremssystem deaktiviert ist.

Aber was ist das. Eine weitere Fehlermeldung erscheint.

„Luftfederung muss gewartet werden“

Wenn ich auf meine Auffahrt fahre, stellt mein Fahrzeug einstellungsgemäß die Fahrzeughöhe auf „HOCH“.

Kurz danach halte ich an und überprüfe den Zustand und sehe, dass die Luftfederung komplett versagt hat und das Fahrzeug fast den Boden berührt.Wie es normalerweise aussehen sollte bei Standardhöhe, sieht man dann auf dem Folgebild. Dieser Zustand stellte sich nach ca. 15 min. von selber wieder ein. Der Anruf beim Tesla Service war leider bis dahin aufgrund der Warteschlange noch nicht durchgekommen.

 

 

 

 

 

 

Major Break Down durch Algorithmusfehler

Wir schreiben den 14.11.2017. Auf dem Weg zu einem sehr wichtigen Kundentermin in Köln.

Die erste Ladepause steht an.  Durchschnittsgeschwindigkeit die ersten 250 km ca.110 km/h, d.h. ich bin teilweise bis zu 140 km/h gefahren. Durchschnittsverbrauch 247 Wh/km. Verbrauchte Batteriekapazität 62,1 kWh.

So fahre ich ganz entspannt auf den Supercharger Lohne/Dinklage zu. Kurz vor der Ausfahrt zeigt die Anzeige 19 km Reichweite an und auf einmal zwei Fehlermeldungen im Wechsel. Da meldet das Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von 94 km/h  „Fahrzeug wird heruntergefahren“.  Kurze Zeit später bei 79 km/h die nächste Fehlermeldung „12 V Ladestand niedrig“.

(Sorry für die Unschärfe der Aufnahmen, die möchte ich verständlicherweise nicht reproduzieren.)

Jetzt galt es für mich schnell zu schalten und in der Hoffnung den Supercharger noch zu erreichen, ließ ich das Fahrzeug ausrollen, mußte dann aber leider an der Kreuzung anhalten. Und das war es dann leider zu Ende. Ich mußte bremsen und das Fahrzeug war nicht davon zu überzeugen, dass es noch wieder in Gang kommen sollte.

Also Tesla Service angerufen, alles mögliche an Tricks gemeinsam probiert, nichts funktioniert. Dann der Hinweis des Tesla Service ich möge den ADAC rufen, der einen Booster mitbringen sollte, um die 12 V Batterie zu laden. Dieser kam, aber leider blieb der Versuch erfolglos. Abschleppbar ist das Fahrzeug nicht, weil durch die elektronsiche Feststellbremse dieses nicht auf den Abschleppwagen gezogen werden kann. Inzwischen waren bereits 90 min vergangen, in denen ich im Regen stand und mir die Füße abfror.

Dann einen Pickup Service gerufen, der nach geschlagenen weiteren 90 min. kam. Meine Füße waren inzwischen Eisblöcke. Und dann dauerte es noch einmal 20 min. bis mein Auto festgezurrt und aufgeladen war. Ein sehr netter Fahrer im Übrigen, der ganz wild darauf war seinen ersten Tesla zu verpacken. Er ging ausgesprochen vorsichtig mit dem Auto um. Und stellte mir später

sogar noch seine Fotos zur Verfügung.

Dann aufgeladen und ab zum Supercharger.Dort musste dann zuerst einmal die 12 Volt Batterie wieder aufgeladen werden und erst im Anschluß war das Fahrzeug ladebereit für den Supercharger.  Inwischen war tatsächlich auch der Akku komplett entleert und das Fahrzeug zeigte nur noch 0 km Restreichweite an.

Nach einer weiteren Stunde war ich dann wieder voll fahrbereit und konnte weiterreisen.

Zur Analyse des Fehlers bestätigte mir der Tesla-Sercive später, es hätte ich um einen Algorithmusfehler gehandelt (wobei ich nach wie vor die 12 Volt Batterie in Verdacht habe).

Grund sei, dass ich wohl zu häufig auf 100% geladen habe.

Und was könne man tun, um so etwas nicht zu wiederholen, fragte ich dann:

Antwort:
„Auf 90 % laden, das Fahrzeug über Nacht ohne Ladeanschluss stehen lassen, dann auf fast 0% leer fahren, wieder eine Nacht stehen lassen und anschließend wieder auf 90% laden.“

Also ehrlich, das geht nicht. Ich bin der Meinung, Tesla sollte einfach mal die Software korrigieren. Diese Regel kann man doch wohl nicht ernst meinen und sie allen Tesla Fahrern beibringen.

Da hat Tesla eine Aufgabe noch nicht gelöst ….. und kümmert sich drum

Super Aktion von Tesla!

Sie haben meinen Beitrag im Tesla Fahrer und Freunde Forum gelesen und gleich am nächsten Tag seitens der Technik Hotline angerufen und sich nach weiteren Details erkundigt, um den Fehler einzugrenzen.

Auf der Rückfahrt von Berlin nach Hamburg habe ich dann Live den Fehler reproduziert, während eine Mitarbeiterin von der Technik Hotline mitschrieb, was dann zu sehen/merken war.

Am nächsten Tag rief mein zuständiger Servicemitarbeiter an und bestätigte mir noch einmal, dass man dabei sei, den Fehler einzugrenzen.

Im übrigen ist der Black Screen nicht wieder aufgetreten. Ich habe mir jetzt angewöhnt nach jedem Software Update ein Reset zu machen.

Trotz allem gibt es immer wieder neue Überraschungen. Gerade in dem Moment wo die Tesla Mitarbeiterin aus der Technik Hotline mit mir den Fehler nachstellte, hat sich das Navigationssystem erneut verhaspelt. Für eine Strecke von 252 km berechnete der Tripplaner eine Fahrtzeit von 10h 35min. Diesen Fehler konnte ich dann sozusagen Live weitergeben.

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Dann kaufe ich mir die Apple Watch

Auf nachfolgendem Video ist ersichtlich, wie mit der Appla Watch über eine spezielle App das Model S komplett gesteuert werden kann. Bis hin zum Öffnen und Starten.

Derzeit ist diese App noch nicht verfügbar, sobald diese verfügbar ist, könnte ich schwach werden. Ich bin dann gar nicht mehr auf den Fahrzeugschlüssel angewiesen, das mag in einigen Situation echt helfen. Zum Beispiel wenn ich zum Joggen an die Ostsee fahren möchte.

Einzig und allein die Akkukapazität der Apple Watch macht mir noch Sorgen. Was ist, wenn ich dann am Strand nach einer Jogging Runde, auf der ich die Apple Watch zudem als Pulsmesser etc. verwenden konnte, keinen Saft mehr in der Batterie habe, und kein Ladegerät weit und breit zur Verfüguhg steht. Dann werde ich mich nach dem Schlüssel mit einer lange verfügbaren Batterie zurücksehnen.

Nu isser schwarz – oder was Tesla und die Microsoft/Intel Allianz gemeinsam haben

Letztes Wochenende wurde bei mir nun OTA (neudeutsch „Over The Air“) das Software Release 6.2.153 bereitgestellt. Bereits lange angekündigt als das große Release, dass sämtliche Reichweitenangst nehmen soll.

Nun ja, Reichweitenangst hatte ich vorher nicht, jetzt schon und zwar aus mehreren Gründen.

1. Weniger schlimm, das Navigationssystem trifft die  Straße nicht mehr. So zum Beispiel bei einer Fahrt AUF der A24:

neben der Autobahn

2. Schon sehr viel ärgerlicher:

IMG_8493

Mitten bei der Fahrt wird auf einmal der große Bildschirm schwarz und das System führt ein Reset durch. Erinnert mich stark an folgenden netten VideoClip.

Wahrscheinlich haben die Entwickler das mit Absicht gemacht so wie das versteckte Osterei.

3. Absolut unakzeptabel, zumindest auf die Reichweitenberechnung bezogen: Mit zunehemender Entfernung vom Ziel steigt die berechnete Restreichweite, so gesehen, nachdem ich eine Ausfahrt verpasst hatte und das System nach Berechnung des Umwegs über die nächste Ausfahrt (mit Umkehren) eine höhere Restreichweite am Zielstandort angibt. FFB-18

Aber es kommt noch besser, es werden auch Ladestandorte empfohlen bei denen man mit einer negativen Restkapazität von 18% ankommt und dass obwohl es definitv Standorte auf der Strecke gibt (hier mit Bad Fallingbostel) , die besser geeignet sind und mit einer absolut ausreichenden Restkapazität angesteuert werden können.

Wenn ich mich darauf verlassen würde, Mann oh Mann.

Ach ja: Und Flugrouten kann das Navi auch schon darstellen.

Aber was soll´s.

Punkt 1. und 3. kann ich akzeptieren, weil es ja nur ein Beta Release ist, was man aber besser im Versuchsfeld gelassen hätte und den Kunden nicht zugemutet hätte.

Hierfür hatte ich als eigene Automobilklasse neben der Oberklasse oder Mittelklasse ja schon nach Auslieferung des Release 6.0 und vor einem Jahr in einer Fußnote zu meinem Blogbeitrag den Begriff der Bananenklasse geprägt (=“reift beim Kunden“).

Punkt 2. ist der, der mir echte Sorgen macht.

Da scheint es normal zu sein und immer normaler zu werden, Systeme auszuliefern, die unzuverlässig sind und bei denen Datenverluste an der Tagesordnung sind, wer weiß irgendwann ist es nicht nur der Prozessor, der die Anwendungen auf dem Screen betreibt, der von sich aus mitten während der Fahrt ein Blackout hat. Was ist, wenn der Hauptprozessor der den Motor und das Instrumentendisplay steuert, ebenso bei hoher Geschwindigkeit schlapp macht und zum Beispiel so wie bereits bei mir im Display angezeigt, kurzfristig den Airbag ausschaltet, womöglich noch wenn ich mich in der Autopilotfunktion gerade auf die hohe Zuverlässigkeit der technischen Systeme verlasse. Bin gespannt, wie das ganz dann haftungstechnisch gesehen wird.

In diesen Tagen habe ich zwei Effekte gehabt, die mir Sorgen machen.

Effekt 1: Während das Navigationssystem mit dem neuen Tripplaner eine Route berechnet, läßt sich das Schiebedach nicht mehr steuern. Erst in einer kurzen Rechenpause reagiert die Schiebedachsteuerung  auf meinen Wunsch, das Schiebedach zu schließen um anschließend dann ohne Aufforderung selbsständig wieder in die geöffnete Ausgangsstellung zurückzufallen.

Effekt 2: Stellen Sie sie sich vor, Sie geben Gas und werden spürbar schneller und die angezeigte Geschwindigkeit ändert sicht nicht. Das habe ich in den letzten Tagen jetzt mehrfach gehabt.

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(zum Abspielen des Videos ist Quicktime erforerlich)

Und dann auf einmal springt innerhalb einer Hundertstelsekunde die Geschwindigkeit von 48km/h auf 67 km/h – Beschleunigungswerte, die zwar ans Beamen erinnern, aber im Sinne der Einhaltung von Verkehrsvorschriften natürlich absolut unakzeptabel sind. Oder wenn bei ständiger Beschleunigung der Tacho auf 98 km/h stehen bleibt um dann plötzlich auf 113 km/h zu springen. Ebenso bei nachlassender Geschwindigkeit.

Vor einigen Jahren wurde mal der Begriff der „Wintel“ Fraktion geprägt, als mit jedem neuen Windows Release die bisherigen Rechner vom Prozessor nicht mehr ausreichten und zusammen mit dem neuen Betriebssystem ein neuer Rechner angeschafft werden musste.

Soll das bei Tesla jetzt auch kommen, so unter dem Motto:

„Ach die neue Softwareversion läuft auf ihrem Model S nicht mehr performant – tja, das einzige was dann wohl hilft, sie kaufen sich ein neues Model S mit einem moderneren Prozessor, diese lassen sich ja leider in Ihrem Model S nicht mehr nachrüsten.“

Zur Ehrenrettung von Tesla muss ich sagen, die Probleme treten nur auf, wenn man den Tripplaner in der Beta-Version aktiviert und zum Glück kann man die Funktion ja abschalten.

 

 

Nävigeht tu Hämbörg – oder – Mein Tesla „spricht“ deutsch

Heute Nacht kam das Update, das nun alle Menu und Displaytexte in Deutsch darstellt, überwiegend gut übersetzt, auch wenn es erwartungsgemäß einige Stilblüten gibt.IMG_8058

IMG_8053Was ist ein „Spalt“ bei der Einstellung des Schiebedaches.

Warum steht da: „Lädt auf“ und nicht einfach „Lädt“?

Aber in der Summe muss ich sagen: Gelungen, sicherlich ein Schritt zur Erhöhung der Kundenakzeptanz in Deutschland und wer will kann ja auf Englisch umschalten.

Aber deutsch „sprechen“ konnte z.B. das Navi schon vorher, deutsch „anzeigen“ das Auto jetzt auch. Deutsch „verstehen“ kann der Tesla noch lange nicht. Die Sprachsteuerung versteht nach wie vor nur „Navigate to“ in englischer Aussprache und nicht „navigiere nach“. Und man muss die Zielorte ziemlich amerikanisch aussprechen. „Navigate to Hamburg“ geht nicht, „Nävigeht tu Hämbörg“ versteht das Navi dagegen sehr gut. Lustig ist aber, was raus kommt wenn man Orte wie z.B. „Timmendorfer Strand“ in den Sprachbefehl aufnimmt. Da gibt es dann Stilblüten wie „Tim and Tom´s restaurant“ oder „Tim in a stunt“

Sprache 1Sprache 2Und eine auf englisch ausgesprochene sicherlich sinnvolle Frage nach dem „nächsten Supercharger“ leitet einen dann grundsätzlich mindestens 631 km wenn nicht 5.972 km weiter.

next superchargerDa gibt es noch Entwicklungsbedarf.

Wenn das autonome Fahren mit der gleichen Intelligenz wie das Spracherkennungssystem funktioniert, gibt es noch viel zu tun.

Endlich die Softwareversion 6.1 ist hochgeladen

release 6.1Sonntag nachmittag war es soweit. Auf meinem I-Phone die Nachricht, dass die Version 6.1 zum Download bereit steht.

Ich bin also sofort  zum Auto und habe den Download aktiviert. Perfekt vom Timing, weil mir doch gerade wieder eine Langstrecke bevorstand in der ich neue Funktionen testen konnte.

Und ja, die wichtigste Funktion, die Trip Energy Prediction (Reichweitenberechnung, die auch Außentemperaturen und Höhenprofile (insbes. Steigungen)berücksichtigt) hat heute ihren Test bestanden.

Gestartet bin ich heute morgen in Timmendorfer Strand mit der klaren Message, das der Supercharger in Lutterberg (wintertemperaturbedingt) nicht ohne Zwischenladen erreichbar ist.

tdf start Also entsprechend umplanen und Rhüden zwischenladen.

tdf start 2Nun soll man dann ja auch moderat fahren und nicht wie ich in Hetze, weil es tagsüber noch Termine in Hamburg gibt. Sonst sagt einem das neue Release schnell, dass es so nicht weitergeht. Kurz vor dem Zwischenhalt in Großhansdorf, Optimierungsbedarf bei der Planung.

tdf-ghd-1Also mal kurz die Geschwindigkeit wieder reduziert, ein wenig zu Hause in Großhansdorf zwischengeladen und schon sieht es wieder akzeptabel aus.tdf-hhSo könnte ich ankommen. Mal sehen was der Tag noch bringt, vielleicht eine Lademöglichkeit in Hamburg während eines Termins.

Ohne auf die vielen Detailerfahrungen während des Tages einzugehen. Ja es funktioniert hervorrragend.

Start in HH um 18.50 mit 98 % Batteriekapazität und einer erwarteten Restkapaizität von 8% in Lutterberg.

start HHDann während der Fahrt immer mal wieder die Geschwindigekeit erhöht und reduziert, so dass ich permanent um die Null-Linie gefahren bin.

requiredDann kommt schon mal die Meldung, dass es nicht reicht (charging required) oder gerade so (drive slowly) mit 3  % Restreichweite:

drive slowly 3% drive slowly 3

slowly 3Am Ende dann nahezu Punktlandung mit 9km bzw. 1 % Restreichweite ohne wieder wie vor zwei Wochen überreizt zu haben.

Ergebnis: Ja die Höhenunterscheide und Verluste bei Steigungen wurden nahezu perfekt einkalkuliert. Die temperaturbedingte Reduzierung ebenfalls. Das macht das Model S noch besser für E-Mobil-Laien verkaufbar und nimmt Menschen wie mir weitere Chancen auf Abenteuer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tesla und das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen

Letzte Woche habe ich eine interessante Beobachtung gemacht, die ich in Anlehnung an das aus der Volkswirtschaft bekannte 1. Gossensche Gesetz , oder auch Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen hier kurz beschreiben will.

Wikipedia schreibt dazu: „Die Regeln sind von dem deutschen Volkswirt Hermann Heinrich Gossen (1810–1858) 1854 in seinem Werk „Entwickelung der Gesetze des menschlichen Verkehrs und der daraus fließenden Regeln für menschliches Handeln“ aufgestellt worden. … Das erste Gossensche Gesetz (auch Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen oder Sättigungsgesetz) lautet: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“ Das Gesetz besagt also, dass der Konsum eines Gutes mit zunehmender Menge einen immer geringeren Zusatznutzen (Grenznutzen) stiftet.“

Ich habe einen übertragbaren ähnlichen Effekt bei der Reichweitenberechnung bzw. Hochrechnung der verbleibenden Batteriekapazität beobachtet.

Kurz zu Beginn ein paar Erläuterungen:

Man kann die Kapazität der Batterie rückwärts ableiten aus der bereits verbrauchten Energie und der noch über die Restreichweite ermittelbaren Energie. Ich zeige das am besten einmal an einem Beispiel, das aus einer Tour nach Dänemark am letzten Freitag stammt. Das Tesla Model S war zu Beginn der Tour zu 100 % geladen.

Nach 163 km hatte ich eine Energie von 30 kWh  verbraucht. Als Restreichweite in der Messgröße rated range wurden mir noch 300 km angegeben. Der Durchschnittsverbrauch auf der gesamte Strecke betrug 184 Wh/km.Gossen 1

Auf der Basis des Durchschnittsverbrauchs der letzten 10 km von 176 Wh/km ergab sich eine projezierte Reichweite von 274 km.

Gossen 2

Also sollte als Restkapazität noch 176 Wh/km*274km = 48,2 kWh zur Verfügung stehen.

Die Gesamtkapazität betrüge auf Basis dieser Werte somit 30 kWh + 48,2 kWh = 78,2 kWh.

Nun zu meinen Beobachtungen:

Ich habe ja in einem früheren Beitrag schon einmal eine Grafik von Tesla veröffentlicht, die andere Werte zeigt.

Wie passen nun diese 78,2 kWh ins Bild.

Ja nicht so wirklich habe ich mir gedacht. Deshalb nachstehend mal ein paar Messwerte, die ich ermittelt habe:

Es wird deutlich, dass mit zunehmender Batterienutzung während einer Fahrt die rechnerische Batteriekapazität immer kleiner wird und schließlich bei 100% Last (rated range = 0 km) auf den 75,9 kWh landet, wie ich schon mehrfach bei Superchargeranfahrten festgestellt habe.

Also ist der zusätzliche Nutzen, bei zunehmender Nutzung der Batterie immer geringer, deshalb meine Analogie zum o.g. 1. Gossenschen Gesetzes.

Eine weitere interessante Konsequenz ist, dass damit die Verbrauchsrate, die der Ermittlung der rated range dient, damit auch nicht konstant ist, sondern mit zunehmender Batterienutzung kleiner wird. So würde zu Anfang die rated range auf einem Durchschnittsverbrauch von 161 Wh/km und zum Ende eher auf 153 Wh/km berechnet.

Wie kann das erklärt werden?

Meine Annahme ist, dass Tesla bei ziemlich voller Batterie die Gesamtreichweite eher unter Einbeziehung der Zero-Mile Protection ermittelt und diese dann sukzessive dynamisch bei den weiteren Reichweitenberechnungen einspart. Damit wird auch ein durchschnittlich höherer Abbau der Restreichweite auf den ersten km bei Volladung, wie ich in immer wieder auf längeren Strecken feststelle, ein wenig kompensiert.

Sollte nämlich die Reichweite zu Beginn auf dem Wert von 79,8 kWh mit dem rated range Durchschnitt von 153 Wh/km errechnet werden, würde das Model S eine Reichweite von 521 km anzeigen, (ein Effekt der in einem der früheren Softwarereleases auch so vorlag).

Ich freue mich auf Kommentare von anderen Model S Fahrern, ob Sie die Beobachtung bestätigen können.